• 1. Problemstellung

Die einseitige demographische Entwicklung der letzten Jahre hat zu massiven Problemen in der medizinischen Versorgung abgelegener Dörfer in Afrika geführt. Wie die überwiegende Anzahl der wirtschaftlich aktiven Menschen lassen sich nahezu alle Ärzte in den Großstädten nieder. Die einseitige demographische Entwicklung der letzten Jahre hat zu massiven Problemen in der medizinischen Versorgung abgelegener Dörfer in Afrika geführt. Wie die überwiegende Anzahl der wirtschaftlich aktiven Menschen lassen sich nahezu alle Ärzte in den Großstädten nieder.

In den meisten afrikanischen Ländern südlich der Sahara werden von den Verantwortlichen im Gesundheitssektor unzureichende Maßnahmen getroffen, um gegen die miserable medizinische Lage der ländlichen Regionen entgegen zu steuern. Abhilfe verspricht hier die Telemedizin. Die Möglichkeit der Ferndiagnose und -datenerhebung sowie der Vorschläge zur Online-Therapie und der elektronischen Datenverarbeitung öffnen ganz neue Perspektiven. Zunächst kann mit der Telemedizin effektiv gegen den Ärztemängel in abgelegenen Dörfern vorgegangen werden. Anderseits können dank der elektronischen Datenerhebung und -verarbeitung Gesundheitskampagnen oder -maßnahmen besser geplant, visualisiert, durchgeführt oder evaluiert werden.

  • 2. Zielsetzung

Ziel dieses Projekts ist es, ein Kommunikationsserver zu entwickeln, das verschiedene datenverarbeitende Module in ein gesamt funktionierendes Krankenhausinformationssystem integriert. Der zu entwickelnde Kommunikationsserver soll die Interoperabiltät aller Subsysteme gewährleisten, aus Open-Source-Technologien aufgebaut sein und die vorhandene IT-Infrastruktur afrikanischer Länder südlich der Sahara berücksichtigen.

  • 3. Die BioMediCon

Die BioMediCon kann eine Lösung der Probleme in der Gesundheitsinfrastruktur abgelegener Regionen bieten.

Mit Hilfe seiner Sensoren ist die BioMediCon in der Lage bestimmten physiologischen und medizinischen Variablen von Patienten wie Temperatur, Luftdurchsatz, EMG, EKG, SpO2, automatisch zu speichern. Diese werden per E-Mail oder SMS an Ärzte zugeschickt. Die Ärzte, die in den Städten wohnen, erhalten elektronisch (per E-Mail / SMS) die Krankengeschichte und Ergebnisse der Untersuchungen der Patienten, der in einem Dorf wohnt. Die Ärzte können basierend auf diesen Informationen eine Ferndiagnose erstellen und eine Behandlung vorschlagen. Das lokale Gesundheitspersonal schließlich führt die Behandlung aus (z.B. werden Medikamente verabreicht.

  • 4. Der Kommunikationsserver

Die Krankenhausinformationssysteme umfassen ein heterogenes Feld mit mehreren Geräten, die manchmal von verschiedenen Herstellern kommen und daher noch nicht miteinander kommunizieren. Ein Kommunikationsserver ermöglicht es, zwei oder mehrere Geräte (Systeme) so zu verbinden und kommunizieren zu lassen, auch wenn sie nicht das gleiche Kommunikationsprotokoll verwenden. Hierbei ist Mirth connect ideal: Mirth connect ist eine weit verbreitete Open-Source-Lösung, die mehrere Protokolle implementiert. Mirth connect ist auch einfach zu installieren / pflegen und gut dokumentiert.
  • 5. Das Expertensystem

Ein Expertensystem ist in der Lage, eine Diagnose und Behandlung automatisch vorzuschlagen.
Dabei beruft es sich auf eine Reihe von programmierten Regeln und verwaltet vorerfasstes medizinisches Wissen.
Es ist mit bekannten Fällen gebildet und kann später in der Lage sein, auf angetroffene Probleme mit einer wahrscheinlichen Prognose zu reagieren und eine angemessene Behandlung vorzuschlagen.

Die Hauptaufgaben von Expertensystemen sind:
  1. Darstellung großer Mengen an Wissen
  2. Durch logische Erkenntnisse Schlussfolgerungen zu ziehen und neue Erkenntnisse zu gewinnen
  3. Lösungen zu gegebenen Problemen zu finden und den Ansatz zu erläutern
  4. Probleme zu verstehen, zu analysieren und zu lösen, egal ob das Wissen vollständig ist oder nicht.

  • 6. Die SUBSYSTEME EINES KIS

Ein KIS besteht in der Regel aus mehreren Teilsystemen/Subsystemen, die die verschiedenen Abteilungen eines Krankenhauses darstellen. Die bekanntesten sind die RIS, LIS, CIS, PDMS. Diese Subsysteme sind voneinander unabhängig und können von verschiedenen Herstellern kommen. Sie können eine grafische Benutzeroberfläche oder eine Datenbank anbieten. Sie unterstützen in der Regel ein Kommunikationsprotokoll, das ihnen ermöglicht, zum Beispiel durch einen Kommunikationsserver Daten mit anderen Teilsystemen auszutauschen.
                                                              

  • 7. Zugang zu den Daten

Auf die Daten des KIS können über das Internet durch das Modul DataWeb zugegriffen werden. Diese können auch für medizinische Studien / Statistiken verwendet werden sowie auch durch den Staat, die Verwaltung und andere Gesundheitsberufe als Werkzeuge für die Planung / Auswertung von medizinischen Kampagnen dienen. Ein Zugang ist auch für die Wissenschaft im Gesundheitssektor geplant.


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